Ein Tag am Meer…
Morgens um 6.00 h klingelt der Wecker und ich denke …wieso tue ich mir das an ?
Kurzer Cafe (stark) und dann ins Auto, die Straße ist leer…kaum ein Mensch fährt um die Zeit auf der A4 Richtung NL. Wunderbar! Der Tag hat schon ein tolles Licht und ich freu mich auf das Meer! Nur ein Tag, egal, Hauptsache das Meer sehen.
Nach Antwerpen kann ich es riechen, die salzige Luft und ich bin aufgeregt als wir am Kreisverkehr der Texaco endlich abbiegen. Schnell auf den großen Parkplatz (Tagesgebühr Euro 50,00) am Strand und zack: Urlaub!
Es ist noch ruhig, ich schätze alles Spätaufsteher. Ich hüpfe barfuß bis zum Wasser – ist n Stück, denn ist es Ebbe. Am Wasser angekommen, bin ich mit ein paar Hunden und Möwen allein. Tief einatmen und auf das weite Blau gucken.
Ich glaube wenn ich alt bin kauf ich mir n kleines Haus direkt am Meer.
Die Sonne strahlt mit mir um die Wette. Ich habe wenn ich am Strand bin immer das Gefühl: alles wird gut und mir kann nichts passieren!
Dann gibt es Frühstück bei Freunden, die haben sich im Dorf eine tolle Wohnung gemietet.
Mit Freunden am Meer ist natürlich noch die Steigerung von allein am Meer. Nach einem ausgiebigen proviita- Frühstück mit selbst gemachten Brot und viel Gemüse geht es wieder an den Strand.
Das schöne am Strand ist ja, dass man nichts tun muss. Man kann einfach sein. Man guckt blöd auf das Wasser und schaut den übermotivierten Vätern zu wie sie mit ihren Kindern Wasserburgen bauen, die dann mit zurückkehrendem Wasser immer mehr vor der Vernichtung bedroht werden. Das versuchen die Herren dann mit aller Gewalt zu verhindern und werfen ihren ganzen Elan in die Verteidigung ihres Baus. Die Kinder fangen an zu heulen, da auch der Papa nicht gegen die Naturgewalten ankommt und wenn nichts mehr zu retten gibt, gibt es das Angebot mit einem Eis. Und schwups, Wasserburg ist vergessen und der Trupp trottet Richtung Strandbude.
Wer clever ist, mietet sich für einen längeren Aufenthalt eine Strandbude (Holz inkl, Stühlen und kleinem Tisch). Dann reiht man sich nicht jeden morgen in die Schlange der Nomaden ein, die mit Sack und Pack und Kindern vom Hotel/FW zu Strand pilgert und man sich fragt, wie sie das alles jemals wieder alles in ihr Auto bekommen wollen.
Letztens ist mir ein Mann entgegengekommen, der hatte ein Kind (ca. 2 Jahr) auf dem Rücken und dazu gefühlte 4 Schwimmtiere (alle schon aufgeblasen), die er auf den Schultern balancierte. Die Eltern von heute sind schon sehr großzügig ihren Kindern gegenüber. Also ich hatte einen Delphin, den ich mit 5 Jahren bekam und den ich dann selbst zum Strand transportieren musste. Meinem Vater wäre bestimmt nicht eingefallen, so ein Vieh und mich dahin zu schleppen. So ändern sich die Zeiten.
Das schöne war, die Frau dazu (ich denke es war die Mutter) hastete auf High-Heels hinter den beiden her und hielt sich an ihrem Handy fest. Was passiert ist, als sie Sand unter ihren Valentinos hatte, konnte ich aus Zeitgründen nicht mehr mitansehen.
Am Strand ist auch nie einer schlecht gelaunt, es wird Boule gespielt, Männer können sich stundenlang mit einem Ball beschäftigen, bevor sie dann um 13.00 h feststellen, es ist Zeit für ein kühles Bierchen. Dann folgt der Mittagsschlaf in der Muschel und am nachmittag geht es dann in den Ort zum Shoppen. Domburg ist für mich das schönste Örtchen in NL am Strand gelegen. Man hat es hier geschafft, viele kleine Cafés nebeneinander aufzumachen und zu mixen mit tollen Läden zum Shoppen. Klamotten, Deko, Angeln, Fahrräder, Postkarten alles ist hier fußläufig zu erreichen.
Man kann sich dann zu einem kleinen Café in eines der Cafés setzen und die Leute beobachten, die vorbei gehen. Zum Teil, in der Sonne eingeschlafen, so rot wie ein Hummer. Mein Tip bei zu viel Sonne: viel trinken und ALOE VERA. Als Creme und von innen.
Zum Abschluss eines perfekten Tages geht es ins High Hill. Das ist die Bude am Ende des Ortes. Bis vor ein paar Jahren war sie die ursprünglichste. Holzfussboden und gemütliche Stühle. Draußen wie drinnen mit einem wunderbaren Blick auf die untergehende Sonne und die Reitergruppen, die am frühen Abend am Strand lang galoppieren.
Als die Sonne gegen 21.00 in das Meer geplumpst ist, steigen wir wieder ins Auto, beneiden unsere Freunde, die noch einige Tage bleiben, und fahren wieder zurück Richtung Köln.
Müde aber glücklich geht es 280 km nach Osten und mein Versprechen: ich komme ganz bald wieder zurück.
